Der Parkplatz

Es war ein erstaunlich ruhiger, entspannter Arbeitstag gewesen. Kaum nervige Anfänger, die mich angepiept haben, weil sie nicht wussten, wie viel Ibuprofen sie einem Patienten geben sollten, kaum ein nervtötendes Gespräch mit einem den unkompetenten Ärzte, und kein übelriechender Penner, bei dem ich eine Rektaluntersuchung vornehmen musste. So konnte es von mir aus jeden Tag sein. Es waren nur noch ein paar Minuten bis zum Feierabend. Ich freute mich schon auf meine ach so geliebte Couch und ein Glas kalten Scotchs, weswegen ich hochmotiviert das Krankenhaus verließ. Mit angezogener Jacke und bereitgehaltendem Autoschlüssen ging ich durch die Tür beim Haupteingang hinaus und die kleine Treppe, welche zum Parkplatz führte hinunter. Meinen Porsche sah ich schon vom weiten, wobei mir auffiel, dass er einen Waschanlagenbesuch auch mal wieder bitter nötig hatte. Beim Wagen angekommen, öffnete ich den Kofferraum und schmiss meinen Rucksack hinein. Danach schloss ich die Fahrertür auf, und setzte mich in das geliebte Auto. Mich auf mein Heim freuend, startete ich das Auto und parkte aus.

Bob hatte wie jeden Abend Feierabend. Der weiße Kittel aufgehangen. Ja, heute war ein anstrengender Tag. Also, die letzten zwei Stunden. Die anderen sechs hatte Bob noch geschlafen. Langsam verließ er das Krankenhaus mit etwas schlecht gelauntem Gesicht und ging die Treppen runter. Als er von der letzten Stufe auf den Boden kam, war er auf einmal ziemlich froh mit einem lächeln und gleich pfeifte er ein etwas älteres Lied, noch von Zeiten als er jung war und Enid einigermaßen noch hübsch aussah. Beim Thema Enid. Wahrscheinlich hatte man wieder vergessen es Perry zu überbringen, aber da war er ja auch schon und parkte gerade aus. Mit einem lächeln, schrie er langsam: "Perry, warten Sie mal!" Langsam lief er zu dem Auto und blieb bei der Scheibe stehen. Ein kleiner Spalt war offen und das reichte ihm: "Sie müssen Ihren morgigen Familienausflug oder was Sie auch immer machen wollen, verschieben. Sie leiten morgen früh die Visite für mich. Leider ist Enids Schwester verstorben." Der letzte Satz war gespielt traurig gesprochen. Es gab eigentlich nur einen Grund, wieso er mit seiner Frau mitkam.

Ich wollte gerade losfahren, als ich eine tiefe Stimme schreien hörte. Schlagartig bremste ich und guckte ich den Rückspiegel, wo ich sah, dass Kelso angelaufen kam. Der etwas ältere Arzt schien mir etwas eiliges mitteilen zu wollen, weswegen ich gewissermaßen gespannt war, was er mir sagen würde. Als er schließlich mein Fenster erreichte, öffnete ich einen kleinen Spalt, um zu verstehen, was er sagte. Doch als er erzählte, dass ich die morgige Visite leiten sollte, obwohl wir abgemacht hatten, dass er dies tut, damit ich mit meiner Familie nach Sea World reisen konnte, wurde ich etwas wütend. "Hören Sie mal Bobo; das war aber anders geplant.", gab ich verwirrt von mir. "Ich komme doch morgen an meinem freien Tag nicht ins Krankenhaus, nur um die blöde Visite eine halbe Stunde lang zu leiten.", fügte ich mit zynischem Unterton hinzu. "Außerdem ist es Ihnen, wie ich Sie kenne, doch sicherlich herzlich egal, ob die Schwester ihrer Frau verstorben ist." Ich öffnete das Fenster schließlich ganz und wartete auf Bobs Antwort.

Gelangweilt hörte der Chefarzt der Beschwerde zu. Am liebsten hätte er ihn unterbrochen, mit einem "Jaja, bis morgen." Aber nun gut. So eilig zu Enid zu kommen war es ja nicht. "Jaja, Perry. Ihre Familie läuft schon nicht weg. Und wenn Sie das tut, dann kann ich Sie verstehen. Auf der Beerdigung wird logischerweise auch die Tochter von Enids Schwester sein und Sie ist ein ziemliches Luder, jung und hübsch, Perry. Also, ob Sie wollen oder nicht: Morgen um neun Uhr. Ich wünsche Ihnen Viel spaß.", sprach er mit einem lachen und ging pfeifend auf sein Auto zu. Ja, so war das Leben schön. Er musste morgen nur Enid irgendwie ablenken. Einen Truthahn und es läuft. Dann hatte man zwei Stunden Zeit. Er stieg in sein Auto und fuhr immer noch pfeifend und fröhlich nach Hause.

Ich versuchte so gedemütigt ich auch war zu meinem Auto zu laufen. Auch heute konnte ich wieder mal eine Brustverkleinerung nicht verhindern denn.... mich machen kleine Brüste echt wütend. Ich hatte doch Dr. Müller und Dr. Wen versprochen es zu verhindern Doch Dr. Armato war schneller gewesen. Wehmütig und mit trauriger Miene ging ich zu meinem Auto als ich Dr. Kelso und Dr. Cox sah, wie sich stritten. Auch hörte ich das jemand verstorben sei und wollte mehr wissen. Also packte ich meine Sachen in mein Auto und ging auf die beiden Ärzte zu. "He Dr. Cox. Ein High-Five auf diesen beruhigenden Tag." Und plötzlich sah ich Dr. Cox Miene und wusste das ich diesen Satz noch bereuen würde...